Dienstag, 11. März 2014

Lesen ist für die Soul - "Raketenmänner" von Frank Goosen


„Wann ist ein Mann ein Mann“, das fragte schon Herbert Grönemeyer und ich mich auch, als ich das neue Buch „Raketenmänner“ von Frank Goosen, erschienen bei Kiepenheuer& Witsch, in meinen Händen hielt.



Goosen erzählt in einzelnen Episoden über verschiedenste männliche Charaktere:
Männer, die von ihrer Frau betrogen werden, verklemmten Geschäftsmännern, die auf der Arbeit gerne devote Kollegen unterbuttern oder von ängstlichen Angestellten, die sich in Kleinkriminelle verlieben oder von wahnwitzigen Männern, die in der Welt 2.0 einen Schaltplatten Laden eröffnen.

Er stellt seine Protagonisten und ihre Geschichte vor. Im Großen und Ganzen hegt man für sie keine Antipathie, manchmal sogar Sympathie. Das Buch ist gewollt nur aus der männlichen Perspektive geschrieben, was eventuell der ein oder anderen weiblichen Leserin eine Ahnung von der männliche Gefühlswelt geben könnte.
Aber es bleibt eben nur eine Ahnung von dem was sich in der möglichen Tiefe verbirgt. Zu viele Protagonisten tummeln sich in zu kurzen Kapiteln ohne einen wirklichen Bezug zueinander zu haben. Die Raketenmänner stellen sich die Frage, ob sie das geworden sind, was sie sich in jüngeren Jahren erhofft hatten. Ein schöne Frage, die nichts mit dem Geschlecht zu tun, leider zu lapidar abgehandelt. Man wartet vergeblich auf die Zündung.

Mein Fazit:
Süffig zu lesen, beispielsweise auf einer Zugfahrt. Es vertreibt einem auf angenehme Weise die Zeit, ohne den Kopf großartig anstrengen zu müssen. Manchmal wurde, für meinen Geschmack, zu sehr die Midlife Crisis älterer Männer thematisiert: zu dicker Bauch, zu wenig Potenz, zu wenig Selbstbewusstsein usw.
Kann man es lesen? Man kann, aber nicht unbedingt!

Mehr über Frank Goosen und sein Buch findet ihr hier


 



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