„Und, wie hat es dir gefallen,“
fragen mich die beiden Jungdesigner Daniel Zellmer und Anne Blank von
Zechengold in der Gutenbergstraße des Essener Südviertels am Ende
meines Besuches. Ich kann Ihnen erst mal gar keine richtige Antwort
geben, denn dieser Besuch bei Ihnen ist alles andere, als das was ich
erwartet hätte. Während ich vor Ankunft noch denke ich kriege
typische Ruhrgebietsmotive zu sehen, überrascht mich der Store,durch
sein vielfältiges und innovatives Konzept.
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Zu Besuch bei Zechengold in Essen-Süd |
Anne Blank und Daniel Zellmer von Zechengold |
„Zuerst fing alles ganz harmlos an“,
erzählt mir Daniel, der eigentlich gelernter Zahntechniker ist,
„eines Tages habe ich mir gedacht: Nee, so kann man doch nicht
weitermachen.
Warum soll ich viel Geld für ein
Kleidungsstück ausgeben, dass in der dritten Welt unter widrigen
Bedingungen in Massenproduktion gefertigt wird, nur um im Prinzip die
riesigen Imagekampagnen der Konzerne mit meinem Kauf zu
unterstützen, wenn ich doch für den selben Preis ein in Deutschland
gefertigtes Produkt kaufen kann. Es gibt doch auch Gutes hier, warum
als nicht hier kaufen?“
Kurz danach entscheiden sich Anne und
Daniel dazu keine Klamotten mehr zu kaufen, die nicht aus deutscher
Produktion stammen. Mehr noch, das kreative Paar beschließt die
Dinge selbst in die Hand zu nehmen und ihr eigenes Label zu gründen.
Die Prinzipien Nachhaltigkeit und ethisches Handeln stehen für sie
dabei im Vordergrund.
Lederkorsage von Zechengold |
Daniel bereitet den Stoff vor |
Atelier und Shop |
Anfangs nicht unbedingt als regionale
Ruhrgebiets Brand gedacht entwickelte sich Zechengold schnell zu
einer Pottgeschichte. Zechengold fällt vor allem durch seine coolen
Pott-Variationen auf. Vor allem haben es mir die Taschen und die
Schlüsselanhänger angetan. „Das Grubentuch ist ein unheimlich
robustes und vielseitiges Material. Du kannst damit einfach so viel
machen. Wir haben Kissenbezüge, Kulturtaschen und Shopper aus dem
Material.“ erklärt mir Daniel.
Mein neues Lieblingsstück wurde von Daniels Oma Käthe gestrickt, kein Witz. Daniel erzählt mir, dass die Zechengold Mützen alle von ihr sind. „Eigentlich sind Oma Käthes Mützen nur entstanden, weil Anne und ich so ausgelastet waren, dass sie uns nur ihre Hilfe anbot. Jetzt gehören sie zum festen Repertoire von Zechengold.“
Die zweite Brand Pottkiez beherbergt in
ihrer Kollektion unter anderem T-Shirts mit dem typischen „Pottkiez
Kreuzkragen“, die Pottbuxe für Jungs und Mädels und die absolut
stylischen Hals-Gamaschen. Pottkiez besticht durch seinen Materialien
und Stoffe. Neben Jersey verarbeiten sie hier auch Filzstoffe gekonnt
zu wärmenden Stulpen und Röcken. Damit vereinen sie Tragekomfort und raffinierte Schnitte zugleich.
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Hals-Gamaschen von Pottkiez |
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"Oma Käthe" Mütze von Zechengold |
Recht haben sie, denke ich und muss
mich auch schon von dem sympathischen Paar verabschieden. Mit Oma
Käthes Werk auf dem Kopf und warmen Worten für ihren Pudel Wanda
verlasse ich die Beiden und freue mich über ein weiteres deutsches
Label auf meiner Liste, dass mich vor allem durch seine ungebändigte
Kreativität beeindruckt hat.
Shirt mit Pottkiez-Kreuzkragen |
Mehr über Zechengold findet ihr unter: https://www.facebook.com/zechengold.laden
Mehr Informationen über die
Künstlerenklave Esse-Süd findet ihr auf Facebook unter: SzeneSüd
Wow, ein wirklich toller Bericht über den Laden!
AntwortenLöschenGut gemacht!
Vielen Dank! :)
LöschenSuper, Du hast Zechengold entdeckt! Die Macher sind einfach super...und ihre Sachen natürlich auch! Anne hab ich sogar zu meiner liebsten Ladeninhaberin 2012 gekürt ;)
AntwortenLöschenToller Blogpost, der den Beiden und ihren Herzensanliegen super gerecht wird. Habe ich vorhin zum Aufwachen im Bett mehr als gerne gelesen.
:) Danke! Freut mich um so mehr, wenn er dir gefällt! :)
Löschenich schließ mich an: feiner bericht, der lust auf mehr macht!
AntwortenLöschenDanke :) Gerne!
LöschenFand ich auch sehr spannend. Scheint ein wirklich toller Laden zu sein!
AntwortenLöschenIch war leider noch nie dort. Das muss dringend nachgeholt werden. Toller Bericht übrigens.
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